…, deren Zeugen wir sind.

Die Gletscher sind nicht einfach nur schöne Landschaftselemente, sondern auch wertvolle Süsswasserspeicher. In Gebirgsregionen, wo das Klima trocken ist, bildet ihr Schmelzwasser die Lebensgrundlage. Für die Menschen dort ist die Frage, ob und wie man die Gletscher vor dem Abschmelzen schützen kann, existenziell.

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Retten der Gletscher

Vertiefte Informationen zu MortAlive

Nichts schützt einen Gletscher effizienter als eine Schneedecke. Der Schnee isoliert, schützt so vor den warmen Lufttemperaturen und reflektiert den grössten Teil der einfallenden, kurzwelligen Sonnenstrahlung, sodass diese gar nicht erst die Oberfläche erwärmen kann. Neuschnee reflektiert bis zu 90 % der Sonnenstrahlung, Altschnee 70 % und Eis selbst nur noch 30 %. Die Glaziologen Felix Keller (Academia Engiadina, Samedan) und Johannes Oerlemans (Universität Utrecht, Niederlande) berechneten, dass es reichen würde, im Zehrgebiet eine Fläche von 0.8 km2 ganzjährig schneebedeckt zu halten, um den Rückgang des Morteratschgletschers zu stoppen.

Zwar hat die Firma Bächler Top Track AG mit der NESSy ZeroE ein System entwickelt, das ohne Strom Schnee produziert, doch mit herkömmlichen Schneilanzen ist es völlig unmöglich, die benötigte Fläche auf dem Morteratschgletscher zu beschneien. Eine neue, bodenunabhängige Schneitechnologie ist gefragt. Zusammen mit der Seilbahnfirma Bartholet Maschinenbau AG kann die Schneitechnologie mit der Seilbahntechnologie verbunden werden. In einem von der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung unterstützten Projekt entwickeln die Ingenieure nun das sogenannte Schneiseil. An Seilen über dem Morteratschgletscher aufgehängt, werden die Schneidüsen die Gletscheroberfläche von oben mit Schnee berieseln.

Bild Diavolezzagletscher   Bild Diavolezzagletscher

Weitere Gletscherrettungs­projekte

Vliesabdeckungen

Auch weisses Abdeckvlies schützt den darunterliegenden Schnee resp. Gletscher vor den Sonnenstrahlen. Doch aus technischen Gründen kommt das Vlies nur auf kleine Flächen, die kaum Spalten aufweisen und nur sehr langsam fliessen, zum Einsatz. So deckt die Diavolezzabahn jeden Sommer den Schnee auf und um den kleinen Diavolezzagletscher im Skigebiet ab.

Erste Eis-Stupa in Europa

Ende Oktober 2016 reiste der Erfinder der Ice Stupas, der Ingenieur Sonam Wangchuk aus Ladakh ins Engadin, um zusammen mit einheimischen Glaziologen und Architekten in der Val Roseg (Samedan) den ersten Ice Stupa in Europa zu bauen. Das Projekt soll auf den Gletscherrückgang in Ladakh, Indien, aufmerksam machen und eine Lösung bieten, wie das Gletscherwasser konserviert werden kann. Die Bewohner in Ladakh sind heute schon direkt vom Gletscherschwund betroffen, da die Gletscher ihre einzigen Wasserreserven sind. Daher lassen sie im Winter das Wasser zu einem Eiskegel, einer sogenannten Eis-Stupa, gefrieren. Dieser gefrorene Wasserspeicher liefert im Frühling Schmelzwasser, welches die Bewässerung in der Landwirtschaft ermöglicht.

Klimabewegung Fridays for Future

Fridays for Future ist eine globale soziale Bewegung ausgehend von Jugendlichen und Studierenden, welche sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzen, um das auf der Weltklimakonferenz in Paris 2015 (COP 21) im Weltklimaabkommen beschlossene 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen noch einhalten zu können.

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