…, tiefe Spuren hinterlassend, …
Gletscher prägen ihre Landschaften und geben ihnen, wie hier in der Berninaregion, ihren unverwechselbaren und einmaligen Charakter. Gletscherlandschaften sind reich an verschiedenen Formen und Mustern, sodass es immer etwas zu beobachten und entdecken gibt.
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Naturgefahren und Schutzmassnahmen
Auftauender Permafrost
Auch der Permafrost erwärmt sich unter dem Einfluss der Klimaveränderung, doch im Untergrund, geschützt vor der direkten Sonnenstrahlung, passiert dies langsamer als bei den Gletschern. Eindringendes Wasser kann diesen Prozess allerdings beschleunigen. Eine ganzjährig gefrorene Schutthalde ist relativ stabil, da das Eis die Steine zusammenhält. Schmilzt jedoch dieses Eis, verliert die Schutthalde auch einen Teil ihrer Festigkeit. Ein starkes Sommergewitter oder eine langanhaltende Regenperiode könnte dann einen Murgang auslösen.
Auch Felswände können in ihren Kluftsystemen Eis enthalten, wenn sie sich im Permafrostbereich befinden. Taut dieses Eis auf, fliesst das Schmelzwasser weiter in die Kluft und somit in die Felswand hinein, um dort wieder zu gefrieren. Wiederholte Gefrier-Tau-Wechsel können die Klüfte vergrössern und den Felsen ermüden. Steinschlagereignisse (Volumen bis 100 m3), Felsstürze (100 bis mehrere 100’000 m3) oder sogar Bergstürze (über eine Million m3) können die Folge sein.
Schutzmassnahmen am Schafberg
Am Schafberg von Pontresina befindet sich oberhalb der Val Giandains im losen Schutt ein eishaltiges Permafrostvorkommen, dessen Temperaturen nur knapp unter null Grad liegen. Im Zuge der Klimaerwärmung ist dieses Gebiet immer mehr am Schmelzen. Die aufgetauten Schuttmassen führen im bisher unverbauten Lawinenanrissgebiet neu zu einer Murganggefahr. Deshalb entschied sich Pontresina für den Bau von Schutzdämmen unmittelbar oberhalb des Dorfes. Diese Bauwerke schützen nicht nur vor den Murgängen, sondern im Winter auch vor den Lawinen.
Auswirkung auf Tourismus
Der Wintertourismus hängt direkt vom Klima ab, da er auf genügend Schnee angewiesen ist. Aber auch der Sommertourismus ist klimaabhängig, denn seine Grundlage bildet eine schöne, attraktive und abwechslungsreiche Hochgebirgslandschaft. Dazu gehören auch die Gletscher. Wie der Biancograt übernehmen viele Gletscher die Rolle eines Wahrzeichens in ihrer Region. Der Gletscherrückgang wird sich vorerst negativ auf die touristische Attraktivität der Oberengadiner Landschaft auswirken. Denn es stellt sich die Frage: Kommen die Gäste im Sommer noch, wenn das Berninamassiv nicht mehr weiss ist, sondern grau?
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